Behandlung der Parodontitis:
Die Grundvoraussetzung ist eine optimale häusliche Mundpflege. Weitere Vorteile sind der Verzicht auf Rauchen
und eine gesunde Ernährung.
Das Ziel der zahnärztlichen Behandlung ist die Plaque und damit die Anzahl der „Parodontitis-Bakterien“ in den
Zahnfleischtaschen drastisch zu vermindern.
Mittels spezieller Instrumente und Verfahren werden in der
Behandlung alle bakteriellen und sonstigen Ablagerungen in den
Zahnfleischtaschen eliminiert. Hierfür ist unter Umständen auch ein
zweiter chirurgischer Eingriff notwendig. Durch die Behandlung kann
der weitere Abbau des Zahnhalteapparats gestoppt werden. Bei
schweren Verläufen ist die zusätzliche Gabe von Antibiotika oder die
lokale Applikation von Antibiotika erforderlich.
Unverzichtbar - Recall - UPT - lebenslang
Besonders wichtig und lebenslang notwendig ist die regelmäßige
professionelle Prophylaxe, um die wiederhergestellte parodontale Entzündungsfreiheit zu sichern. Ohne diese
Erhaltungsmaßnahmen würden sich erneut Bakterien in den Zahnfleischtaschen einnisten und die parodontale
Zerstörung würde weiter voranschreiten.
Diese sog. „Unterstützende Parodontaltherapie -j UPT“ umfasst die erneute Motivation und Instruktion zur
Optimierung der häuslichen Zahnreinigung und die professionelle Reinigung der Zähne und Zahnfleischtaschen, die
sich durch erneute Bakterienbesiedlung wieder entzünden. Die Schwere der Parodontitis bestimmt die Abstände zur
nächsten UPT-Sitzung. Es ist entscheidend, eine erneute Entzündung rechtzeitig zu verhindern.
Spezielle Parodontaltherapie:
1. Regenerative Parodontaltherapie:
Bei einem besonders schweren Verlauf der Parodontitis können sog. Knochentaschen und Furkationsbefall
entstehen.
Informationen zu Knochentaschen finden Sie unter diesem Link:
Bei fortgeschrittem Knochenabbau durch Parodontitis entsteht oftmals ein
sog. Furkationsbefall. Mehr Infos zum Furkationsbefall gibt es unter diesem Link:
Eine erfolgreiche anerkannte Methode stellt die Behandlung mit Schmelzmatrixproteinen (Emdogain -
Firma Straumann) dar.
Bestimmte Knochentaschen und bestimmte Formen von Furkationsbefall lassen sich durch spezielle
parodontal-chirurgische Behandlungen regenerieren.
© dent-team.de
2. Transplantate für Zahnfleisch und Bindegewebe:
Durch Transplantate kann verlorenes Gewebe wieder aufgebaut werden. Damit wird eine dauerhafte Stabilität
der Gewebe und damit auch des Knochens erzielt und eine gute Putzfähigkeit für Zähne oder Implantate
erreicht.
Beispiele:
Parodontologie
Parodontitis:
Bei der Parodontitis (Entzündung des Zahnbettes oder des Zahnhalteapparates) handelt es sich
um eine chronische Erkrankung, die zum Abbau der zahntragenden Gewebe führt und mit
Zahnfleischtaschen, erhöhter Lockerung des Zahnes, evtl. Schmerzen, bis zum Zahnausfall
einhergeht. Parodontitis kann einzelne oder alle Zähne befallen und in seltenen Fällen schon
bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Sie verläuft lange still und unbemerkt und wirkt sich
auch schädigend auf das Herz-Kreislaufsystem, Körperfunktionen und Organe aus.
Ursachen der Parodontitis:
Ursache für die Parodontitis sind bakterielle Zahnbeläge (Plaque) am Zahnfleischrand, die über lange Zeiträume
bestehen und durch unzureichende Mundpflege entstehen. Die Bakterien der Plaque führen zunächst zur
Entzündung des Zahnfleischsaumes (Gingivitis). Nach längerer Zeit vertieft sich die sog. Zahnfleischfurche zu einer
sog. Zahnfleischtasche. In der Zahnfleischtasche können mehr und mehr Bakterien Platz finden. Schließlich greift
die Entzündung auch auf die Knochenstrukturen des Zahnhalteapparates über. Damit ist eine Parodontitis
entstanden, in deren Verlauf der zahntragende Knochen zerstört wird.
Zusätzliche Faktoren, die das Entstehen einer Parodontitis fördern und den Verlauf verschlimmern, sind Rauchen,
genetische Faktoren und bestimmte Erkrankungen des Gesamtorganismus (insbesondere Diabetes), funktionelle
Überlastungen einzelner Zähne, unbehandelte Karies, Zahnengstände sowie überstehende Kronen- oder
Füllungsränder, die Schlupfwinkel und damit Brutstätten für
Bakterien bilden.
Folgen der Parodontitis für den ganzen
Organismus:
Beim Kauen und Zähneputzen gelangen Bakterien in die
Blutbahn. Die Zahl der Bakterien ist umso höher, desto
schwerer die Parodontitis ausgeprägt ist.
Bakterien aus den Zahnfleischtaschen können verursachen:
•
Herzinfarkt und Schlaganfall
•
Gefäßerkrankungen
(Arteriosklerose)
•
chronische
Atemwegserkrankungen
•
Verschlimmerung eines
Diabetes
•
Infektion künstlicher Gelenke
•
Frühgeburt
Mikrochirurgischer Wundverschluss
Gingivatransplantat fixiert
Zustand 3 Wochen post OP
Straumann
Was zahlt die Krankenkasse - GKV
Nach Genehmigung der Parodontitisbehandlung übernimmt die Krankenkasse:
•
die Hauptbehandlung
(Tiefenreinigung der Parodontaltaschen und die Ursachenaufklärung)
•
die unterstützende Parodontaltherapie (UPT)
(wiederkehrende Kontrollen und Zahnreinigungen über einen Zeitraum von 2 Jahren)